BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Schönaich / Steinenbronn / Waldenbuch

Klimawandel ?!

22.10.24 – von Roxanne Geier –

Wir wollen auf grüne Themen reagieren, die die Gesellschaft bewegen und dabei einen stärkeren regionalen Bezug fokussieren. 
Da der Klimawandel das Kernthema der grünen Politik darstellt, soll der erste Artikel dieser Themenreihe aufzeigen, warum  Klimaschutz genau hier im Großraum Stuttgart sinnvoll und wichtig ist, 
indem wir gezielt auf Bedenken der Bevölkerung in Sachen Klimaschutz eingehen. 
Eine globale Studie aus dem Jahr 2020 identifizierte vier Gründe, die die Gesellschaft weltweit davon abhält, intensiveren Klimaschutz zu betreiben, obwohl sich fast 90% der Befragten für mehr Klimaschutz aussprachen. 
Als zwei wesentliche Gründe wurde die Umlenkung der Verantwortung und die Betonung negativer Nebenfolgen des Klimaschutzes genannt. 
Hier wird argumentiert, dass andere Länder stärker in der Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel stehen und dass durch den Klimaschutz selbst der Wohlstand bedroht wird und dieser sozial ungerecht sei. 
Obwohl beide Gründe nachvollziehbar sind, sind sie für Deutschland eher nicht zutreffend.

2019 war die Europäische Union nach China und den USA der drittgrößte Treibhausgasemittent weltweit. 
Dabei liegt Deutschland von allen EU-Mitgliedsstaaten auf Platz eins, innerhalb Deutschlands belegt Baden-Württemberg von allen 16 Bundesländern übrigens Platz vier. 
Beachtlich ist dabei, dass jeder Deutsche pro Jahr mit 7,98 t CO2-Äquivalente fast exakt die gleichen Pro-Kopf-Emissionen verursacht wie ein Chinese (Stand 2022). 
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die deutsche Bevölkerung im Durchschnitt gar nicht klimafreundlicher lebt, als die Bewohner des weltweit größten Treibhausgasemissions-Staates. 
Übrigens, zum Vergleich: Ein Einwohner in Indien produziert mit 1,2 t pro Jahr nur etwa ein Siebtel der Treibhausgas-Emissionen eines Deutschen. 
Dies steht unmittelbar in Verbindung mit dem Aspekt der sozialen Ungerechtigkeit und wirtschaftlichem Abschwung, der als Grund gegen den Klimaschutz angeführt wird. 
Grundsätzlich können und werden vermutlich sowohl soziale Schichten unterschiedlich betroffen sein und der Wohlstand durch den Klimaschutz geschmälert, 
basieren jedoch auch zum großen Teil auf der Perspektive, aus denen man diese Nebenfolgen betrachtet. 

Wie Zahlen zu jährlichen Treibhausgasemissionen oben bereits zeigen, kommt Deutschland bei der Verursachung von Treibhausgasemissionen eine hohe Bedeutung zu. 
Dabei zeigt eine Studie des Weltklimarates (IPCC) aus dem Jahr 2019, dass nur 10% der Haushalte mit den weltweit höchsten Pro-Kopf-Emissionen für mehr als ein Drittel aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind, wohingegen 50% der Bevölkerung mit dem kleinsten Pro-Kopf-Emissionen nur etwa ein Zehntel zu den Gesamtemissionenbeitragen. 
Gleichzeitig sind genau diese Länder sehr viel stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen. 
Die Philippinen bspw. werden von den Folgen des Klimawandels mitunter am stärksten betroffen sein, obwohl die Inseln deutlich weniger als 1% der globalen Treibhausgasemissionen verursachen, 
was ungefähr den jährlichen Emissionen von Bayern und Baden-Württemberg in Summe entspricht. 
Gleichzeitig verfügen diese Inseln über eine viel geringere Finanzkraft, um die Folgen des Klimawandels abmildern zu können.  
Diese können teilweise immens sein, wie allein die Überschwemmung am Beispiel Ahrtal 2021 in Deutschland zeigte. 
Die Kosten zur Behebung der dadurch entstandenen Schäden werden Stand 2024 auf 40,5 Milliarden Euro geschätzt. 
Auch andere Schäden von Klimawandelfolgen bspw. verursacht durch die Dürre- und Hitzesommer 2018 und 2019 haben bereits fast 35 Milliarden Euro allein in Deutschland verursacht. 

Experten schätzen, dass solche Schadenskosten des Klimawandels durch die Ergreifung geeigneter Anpassungsmaßnahmen um 60% und mehr reduziert werden könnten. 
Obwohl diese Zahlen für viele Menschen ernüchternd wirken und auch deshalb einen Großteil der Bevölkerung von aktiverem Klimaschutz abhalten, besteht noch Grund zur Hoffnung. 
Baden-Württemberg hat bspw. seine Treibhausgasemissionen seit 1990 um 25% reduziert.

Untersuchungen des IPCC zeigen auch, dass eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter 1,5°C besonders schlimme Folgen des Klimawandels abmildern könnten. 
Allerdings besteht hierzu ein extrem hoher und rapider Handlungsbedarf und es bedarf der Umsetzung drastischer Maßnahmen. 
Im Zuge dessen möchten wir jeden einzelnen Bewohner ganz gezielt zu mehr Klimaschutz ermutigen. Jedes vermiedene Kilogramm CO2 trägt dazu bei, den Klimawandel abzumildern und dem 1,5°-Ziel ein Stück näher zu kommen.

Roxanne Geier

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Waldenbuch

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